Und dann ist er da, der Tag an dem das Kaninchen beim Tierarzt zur Operation abgegeben werden muss. Im besten Fall ist diese OP geplant, von Tierarzt und Tierhalter.
Viele Dinge kann man als Möhrchenspender organisieren, damit das Tier es vor und nach der Operation so gut wie möglich hat.
Vor der Operation
Der Operationstermin steht, vielleicht braucht das Kaninchen einen Body damit es nicht an die Naht geht. Da nicht alle Tierärzte Bodys für Kaninchen vorrätig haben, sollte der Body und evtl.
ein Wechselbody früh genug bestellt werden.
Außerdem sollte der Vorrat an Päppelfutter und Notfallmedikamenten, die ggf. nach der Operation benötigt werden, überprüft und aufgefüllt werden. Für die Gabe der Medikamente sollten
entsprechenden Leckerlis, z. B. die Repletis von Löwenblume & Ringelzahn vorhanden sein.
Am Tag der Operation
Kaninchen dürfen auf Grund ihrer besonderen Verdauung nicht am fressen gehindert werden. Da Kaninchen nicht erbrechen können, besteht auch keine Gefahr, dass unter der Narkose Speisebrei durch
Erbrechen in die Lunge gelangt und dort zu einer Lungenentzündung führt.
Das bedeutet, die Kaninchen sollen genau so gefüttert werden wie sonst auch und mit Futter beim Tierarzt zur Operation abgegeben werden. Auch der Body sollte direkt mit zur Operation
abgegeben werden, damit er dem Kaninchen direkt im Anschluss angezogen werden kann, und nicht zu Hause zusätzlicher Stress entsteht.
Wenn der Tierarzt ein nüchternes Kaninchen für die OP wünscht, dann ist es nicht der richtige Tierarzt für eine Kaninchenbehandlung.
Unsere Checkliste hilft, den richtigen Tierarzt zu finden.
Während der OP
Die Zeit, in der auf den erlösenden Anruf gewartet wird, kann genutzt werden um frische Kräuter, Möhrengrün und sonstiges Lieblingsfutter für das kranke Tier zu besorgen. Außerdem kann das Gehege, ja nach Anweisung des Tierarztes, den Umständen angepasst werden. So sollten frisch kastrierte Häsinnen erstmal keine Gelegenheit zum springen haben. Das Gehege sollte sauber sein, und wenn die Kaninchen Tücher und Decken nicht zerstören und auffressen, können damit in den ersten Tagen die Köttelkisten ausgelegt werden. Da bei den Zerstörerkaninchen die Gefahr aber größer ist, durch den aufgefressenen Stoff ein "Bauchproblem" zu entwickeln als das sich die Wunde infiziert, sollte dann die Einstreu häufig getauscht werden.
Nach der OP
Das Kaninchen ist wieder wach und darf nach Hause. Im besten Fall hat es in der Tierarztpraxis auch schon wieder gefressen.
Neben dem Tier (am besten bei Bedarf im Body "verpackt") sollten auch notwendige Medikament (Schmerzmittel, ggf. Antibiotika) mit entsprechender Dosierungsanleitung und Verhaltensanweisungen für
die nächsten Tage mit im Gepäck für den Rückweg sein.
Das Tier ist sicherlich gestresst, müde und ihm ist durch die Medikamente der Narkose ggf. übel und es fühlt sich einfach unwohl. Umso wichtiger, dass es nun in seine gewohnte Umgebung
kommt und nicht auch noch einen Revierwechsel verarbeiten muss. Positiv ist die Anwesenheit des Partnertiers, ggf. auch erstmal durch ein Gitter getrennt. Denn nur wenn die Randbedingungen
stimmen, kann sich das Tier zügig von der Operation erholen. Ruhe und Gelassenheit des Halters übertragen sich auf Tier.
Wenn das Tier einen munteren Eindruck macht, frisst und sowohl Kot als auch Urin absetzt, ist es auf dem Weg der Besserung. Sollte das Tier nicht fressen, muss es in Rücksprache mit dem TA
gepäppelt werden, damit die Verdauung nicht zum erliegen kommt. Wichtig ist allerdings vorher zu prüfen, ob das Tier ausreichend mit Schmerzmittel abgedeckt ist. Denn Kaninchen, die Schmerzen
haben, fressen nicht.
Grundsätzlich sollte sich das Allgemeinbefinden sich stetig verbessern und sich nicht verschlechtern. Wenn dem so ist, ist das ein Grund den Tierarzt aufzusuchen, genauso, wenn das Kaninchen sich
Fäden aus der Wunde zieht oder die Wunde rot und entzündet aussieht.
Wenn der Tierarzt nach dem Fädenziehen das o.k. gibt, dürfen alle Einrichtungsgegenstände wieder ins Gehege ziehen und dem Kaninchen geht es besser als vor der Operation.
Alle Infos zu dem Thema enthält auch der Infoflyer der kostenlos zum Download bereitsteht.
Weitere Infos findet ihr auch hier: http://kaninchenkastration.jimdo.com/ und der entsprechenden Seite bei Facebook.
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